Ich fasse die Informationen der ORF-Sendung "Thema" von gestern zusammen:
Pro Sekunde werden in der Welt 50 Handys hergestellt.
In Österreich gibt es 12 Millionen.
Sie sind billig, oft mit Vertrag kostenlos.
Im Süden Indiens läßt Nokia produzieren, täglich entstehen dort 300000, die in 70 Länder exportiert werden. 20 000 Menschen arbeiten in diesem Betrieb.
Man kann nicht sagen "Sie verdienen dort ihr Brot", denn trotz einer 6, manchmal sogar 7-Tagewoche mit 8 Stunden am Tag, bekommen sie nicht genug zum Leben. Sie hausen in Massenunterkünften und Baracken in der Nähe der Fabrik (dafür wird ein Teil des Lohns einbehalten).
Wenn sich ein so großer Betrieb ansiedelt ist man froh und erhofft sich Arbeit mit Entlohnung.
Am Beispiel eines 22jährigen, der seit 2 Jahren am Fließband steht, wurde gesagt, er verdient 4000 Rupien = 60€ im Monat, reicht kaum für eine Person. Er bewohnt ein kleines Zimmer zusammen mit 7 anderen Arbeitern, Kochstelle, Dusche, Abtritt im Zimmer. Wasser muß von der Straße geholt werden. Freizeitaktivitäten sind nicht möglich, eine Kinokarte ist zu teuer. Er bekommt Geld von den Eltern, kann sie aber nur 2x/Jahr besuchen, weil die Fahrt zu teuer ist. Eine Familie zu gründen ist nicht möglich. Die jungen Leute haben keine Zukunftsperspektive.
Frauen machen Näharbeiten oder basteln Blumenketten für fröhliche Touristen, um über die Runden zu kommen.
Nokia hat einen Verhaltenscodex für seine Zulieferer - auf dem Papier, z.B. angemessene Entlohnung und Unterbringung. Nokia ist der Meinung, die Arbeiter erhalten sogar mehr als den gesetzlichen Mindestlohn, aber niemand der Firma ist bereit, Fragen zu beantworten, gefilmt werden darf nicht und wer aufmuckt und höheren Lohn verlangt wird zuerst schikaniert (darf nicht mehr aufs WC), im Wiederholungsfall entlassen.
Bei anderen Firmen ist es auch nicht anders, sie machen auf Kosten ihrer Arbeiter große Gewinne. Es gibt kein fair hergestelltes Handy.
Ein Massenselbstmord bei einer Zulieferfirma (Ladegeräte, Display, Gehäuse usw werden von verschiedenen Firmen hergestellt) machte auf die Mißstände aufmerksam.
Aber bei uns ist es üblich, sich alle paar Jahre das neueste Modell zu kaufen.
Kommentare
@kritischer Konsument,
"Walkman" war der ursprüngliche Name der mobilen Kassettenabspieler mit Ohrhöhrern, "Discman" war der Nachfolger für CD´s, nur seit den MP3-Playern (die weitaus mehr Lieder speichern können als jede Kassette und jede CD) werden diese Geräte kaum noch gesucht. Conrad hat allerding ein Angebot eines ähnlichen Kassettenplayers, doch damit kann man auch zusätzlich die alten Musikkassetten per USB im MP3-Format direkt in den PC laden.
Ich leistete mir vor ca. 5 Jahren den Luxus eines Plattenspielers mit USB-Ausgang, der auch 78-er Shellacks schafft, da ich eine ziemlich umfangreiche Schallplattensammlung habe und diese Schallplatten nicht überbeanspruchen wollte. Dieser Plattenspieler hat auch einen Auxilery-Eingang für z.B. ein Kassettengerät, allerdings ist Dies ein Standgerät (damals ca. 90 Euro, jetzt viel billiger).
Über die MP3-Player kann ich nichts Negatives sagen, denn mein Töchterchen kaufte sich vor 5 Jahren einen iPod, den sie noch immer verwendet und was mich da verwundert ist, der (fix eingebaute und nicht austauschbare) Akku hält noch immer. Auch die Tonqualität ist wirklich erstklassig.
@murks
ich wußte garnicht, daß das, was ich jetzt nach kaum einem halben Jahr kaputt vorgefunden habe, analog "walkman""discman" heißt.
Die Dinger gibt es nämlich nicht mehr. Habe schon vor ein paar Monaten danach gesucht und so ein Gerät( Modell von Silva Schneider) gab es nur bei Libro. Einfach durch das Handy ersetzt. Conrad hat das nicht mehr.
aber wie gesagt, das war ein schleißiges Material und es geht plötzlich nicht mehr.
" Sie kommen auf den Markt weil sie gekauft werden"
Umgekehrt: sie werden gekauft, weil sie auf dem Markt sind. Die Produktion kommt vor dem Kauf. Niemand muß jedes Jahr das neueste Modell haben. Und die Sucht danach wird ausgenutzt. Bedarf wird geweckt durch Werbung und Angebot.
Ein "altes" ohne Kamera und Internet tuts auch. Wozu sitzt man im Kaffeehaus oder der Tram und surft?
SMSen stört mich weniger als die Laut- und Dauerplärrer, die nicht wahrhaben wollen, daß sie der andere durch das Kastl hört.
Ich hab mich schon ein paar mal eingemischt ("Und Hämorrhoiden haben Sie keine?" nach endloser genauester Unterleibs-Operationsdiskussion)
Beruflich gesehen sind die Handys die modernen Sklaventreiber, da würde wahrscheinlich ein Gros darauf gerne verzichten.
Privat sind die Dinger eigentlich nicht wirklich notwendig, ich zumindest habe meine Jugend auch ganz ohne Handy schadenfrei überstanden. Privat verwende ich mein Handy auch sehr selten (von meinen 1000 Freiminuten maximal 25...).
Dass die Handys auch gleichzeitig den Walkman, Discman, Fotoapparat, Videokamera, Navi, usw., usw. ersetzen wird natürlich auch ausgenützt, doch dafür gibt es diese Geräte ja auch und deswegen werden sie auch gekauft, obwohl ich, als langjähriger Hobbyfotograf von der Qualität der Fotos, bzw. Videos so gut wie gar Nix halte, denn kein Handy kann da auch nur annähernd mit der Qualität einer Mittelklasse-Spiegelreflexkamera mithalten.
...übrigens, nicht NUR die "Mädels" SMSen...
Handys sind wie Rauschgift. Sie kommen auf den Markt weil sie gekauft werden. Am Schlimmsten ist aber das SMSen. Die Mädels stellen die Tastentöne laut und hämmern dann pausenlos auf das Gerät ein. Selber hören sie nichts weil sie sich gleichzeitig mit dem Kopfhörer einen Rap einsaugen.
...vor Allem, es war ja wirklich echt angenehm mit den Freunden weg zu gehen (Rad fahren) OHNE andauernd erreichbar zu sein... :)
eine Playstation im Unterricht? Haben uns unsere Eltern je erlaubt, Spielsachen in die Schule mitzunehmen? Selbst der Teddy in der 1. Klasse mußte zu Hause bleiben - "du bist ja jetzt groß!"
Womöglich surfen oder chatten sie sogar noch in der großen Pause?
Aber wir haben unsere Kindheit auch überlebt, ohne daß wir immer anrufen mußten, daß wir in 10 Minuten zu Hause sind, ohne zu fragen, was es gleich zu essen gibt, ohne Braintuning, ohne Schulpsychologen, ohne daß Eltern den Stadtschulrat oder gar das Gericht bemühten, wenn ihnen eine Note nicht paßte. Da wächst eine Generation Weichei heran.
Nun, manchmal frage ich mich, wie es die Menschheit über zig-tausend Jahre OHNE überlebt hat...
Es gibt die 1. Schule mit Handyverbot - und die Kinder machen mit!
Aus gesundheitlichen und kommunikativen Gründen entschied sich Gainfarn (AHS)für ein Handyverbot. Der soziale Kontakt war verebbt, in den Pausen kein persönliches Gespräch mehr.
Den Kindern gefällt es, die Eltern spielen mit, auch iPhone und Playstation dürfen nicht mehr mit. Und tatsächlich freuen sich die Kinder über die neuen (!) Kommunikationsmöglichkeiten, reden, spielen.
Wie haben wir unsere Schulzeit verbracht?
Als wenn man im Winter nicht warten kann, bis man wieder ins Warme kommt zum Handyfonieren. Allzeit bereit. Angeblich gibt es Leute, die in der Wanne und auf dem Klo telefonieren.
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